Konradstrasse 20
Zürich
Quartierbild stärken und bereichern statt Abreissen
Problem und Anspruch
Das im 19. Jahrhundert ursprünglich als Maschinen- und Metallwarenfabrik errichtete Gebäude an der Konradstrasse 20, im Zürcher Kreis 5, wurde mehrfach umgenutzt. Dadurch hat es zum grössten Teil seinen Fabrikcharakter verloren.
Idee und Lösung
Die zweifarbige Klinkerstein-Fassade mit breiten Stichbogenfenstern ist für das historische bahnhofsnahe Industriequartier identitätsstiftend. Diese bleibt mit grösstmöglicher Originalsubstanz aus dem Jahr 1923 erhalten.
Die Aufstockung aus den 1980er Jahren wird ersetzt und das Gebäude erhält eine rückwärtige Erweiterung. Die ehemalige Hoffassade bleibt als Zwischenschicht erhalten und wird in der neuen Erschliessungszone erlebbar.
Die neue Hoffassade wird in vertikal gefügter Keramik gestaltet und zum neuen Pendant der alten Backsteinfassade entlang der Konradstrasse.
Der Rhytmus von Dachgauben und den keramisch verkleideten Lüftungskanälen fügt sich raffiniert und zeitlos in die Industriefassade ein. Der Fabrik-Charakter kommt zur Geltung und das Quartierbild wird gestärkt.
Das postindustrielle Konzept wird mit den gemusterten Bodenfliessen, Glasbausteine und Sichtbetonoberflächen ergänzt.
Für die zukünftigen Mieter stehen Studios, flexible Geschosswohnungen mit offenen Layouts und Mezzaninwohnungen zur Auswahl. Die grosszügigen, industriellen Fensteröffnungen sorgen für Licht. Das Dach wird durch die neugeplanten Dachterrassen aktiviert und verwandelt sich in eine Entspannungszone.
An der Strassenseite mit hoher Passantenfrequenz wird das hochliegende Erdgeschoss zurückgesetzt und mit einer von der Strasse her nicht einsehbaren Loggia ausgestattet. Sie ist höher gelegen und wird von einem Strassengarten im Souterrain-Geschoss begleitet.