Leuenhof, Bahnhofstrasse 32
Zürich
Denkmalgerechte Sanierung eines markanten Gebäudes
Problem und Anspruch
Das Gebäude steht im Innern und Äusseren unter kantonalem Denkmalschutz. Umnutzung der Schalterhalle für Ladengeschäfte. Sanierung der Obergeschosse für Büros. Beseitigung baulicher Verunklärungen und Neugestaltung der horizontalen und vertikalen Erschliessungswege.
Idee und Lösung
Der Leuenhof, ehemaliger Hauptsitz der Bank Leu, zählt zusammen mit dem Peterhof zu den markantesten Geschäftshäusern an der oberen Bahnhofstrasse.
Sie gelten neben dem an der Börsenstrasse gelegenen Hauptsitz der Schweizerischen Nationalbank als Hauptwerke der renommierten Züricher-Architekten Otto und Werner Pfister, und wurden zwischen 1913 und 1916 als Bank- und Geschäftshaus der Baugesellschaft zum Brunnen erbaut.
Die Schalterhalle hat ihre ursprünglichen Zweck verloren. Der denkmalpflegerisch wertvolle Raum soll nun zum Zentrum einer Retail Nutzung werden. Deshalb wird im gesamten Erdgeschoss die 2010 vorgenommene Unterteilung der Büroräumlichkeiten entfernt, um der imposanten Halle samt Umfeld wieder das frühere Gepräge zu verleihen.
Die prägnanten Fenstergitter an der St. Peterstrasse werden in präzis definierten Bereichen von Schaufensterkuben durchstossen, um die neue Nutzung des Innenraums gegen Aussen optisch zu kommunizieren.
Zur Restrukturierung des 2., 3. und 4. Obergeschosses, die Bürozwecken dienen, gehören Kühl- und Lüftungsdecken. Die Rückführung der Korridorzonen des 2. und 3. Obergeschosses auf die ursprünglichen Abmessungen und die axial gesetzten Türen mit den Oblichtern unterstreichen die Wichtigkeit der horizontalen und vertikalen Verbindungen. Die Korridore führen künftig an die Fassade, das heisst ans Licht. Der kleine Lichthof im Flügel Zeugwartgasse gewinnt seine ursprüngliche Funktion zurück.
Um erhebliche Eingriffe in der inneren Gebäudestruktur zu vermeiden, nahmen wir zur Erdbebenertüchtigung eine äussere Verbundstruktur im Hof vor. Diese wird über Fassaden-Verstärkungselemente mit der massiven Tresorwand im Untergeschoss verknüpft und stabilisiert. Auf diesem Weg entfallen einschneidende Veränderungen der historischen Substanz, insbesondere der Schalterhalle und deren Umfeld. Das ist eine ausgesprochen innovative Lösung, um das denkmalgeschützte Gebäude vorschriftsgemäss und zugleich schonend in die neue Zeit zu führen.